Los 75 - Renaissance-Madonna, Statue aus Lindenholz, wohl 16. Jahrhundert.

Renaissance-Madonna, Statue aus Lindenholz, wohl 16. Jahrhundert.
Die Statue ist aus verschiedenen Motiv-Versatzstücken zusammengesetzt: Die im Gebet gefalteten Hände sind typische Geste der Madonna Immaculata. Das wild gelockte Haar, offen getragen und weitgefächert über den Rücken ausgebreitet ist typisch für im Renaissancetyp stehende Madonnenfiguren. Die Figur trägt einen blauen Mantel, als Farbe des Himmels symbolisiert Blau Marias Transzendenz und Reinheit. Die Mantelsäume sind vorne zu den Seiten hin aufgeschlagen, eine Geste der Schutzmantelmadonnen. Die Figur trägt ein naturfarbenes Gewand mit roten Blüten. Die Figur steht auf einem runden Objekt in Form eines Pinienzapfens, umschlungen von einem schlangenförmigen Körper. Hier verschmelzen zwei Motivkomplexe. Der Pinienzapfen entstammt der antiken Mythologie und steht für Fruchtbarkeit, im Christentum wird er als Frucht des paradiesischen Lebensbaumes zu einem Symbol der Auferstehung und Unsterblichkeit umgedeutet. Das runde Objekt stellt gleichzeitig die Erdenkugel dar, die vom apokalyptischen Drachen fest umschlungen wird. Doch Maria behält die Oberhand, souverän drückt sie mit ihrem Fuß den Kopf des Drachens nach unten.
Bohrungen zur Montage eines Heiligenscheins / lat. corona radiata. Sockel leicht wurmstichig. Eventuell nachträglich farbig gefasst, auffällig das intensive Blau des Mantels. Höhe mit Sockel 67 cm.

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